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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 52

1878 - Mainz : Kunze
— 52 — Sohn Kanniöal mit und erzog ihn unter den Entbehrungen des Lagerlebens zum Hasse gegen Rom. Hamilkar und sein nächster Nachfolger Hasdrubal dehnten unter schweren Kämpfen die karthagische Herrschaft während 16 Jahren bis zum Ebro aus, gründeten als Hauptstadt Neukarthago (jetzt Cartagena), organisierten eine treffliche Landmacht und schufen sich aus den Bergwerken des eroberten Landes einen bedeutenden Schatz. Die Römer vermochten vor der Hand nicht sie daran zu hindern, weil sie selbst durch zwei.kriege in Anspruch genommen waren. Den ersten gegen die Königin der seeräuberischen Illyrier beendeten sie leicht und befestigten durch denselben ihre Macht im adriatischen Meere. Größere Schwierigkeit bot in Oberitalien der Kampf gegen die Gallier, die bis Clusinm vorgedrungen waren. Nach zwei entschiedenen Siegen bei Telamou in Nordetrnrien und bei Clastidinm am Po gelang die Einnahme Mailands (222), doch begnügte man sich vorerst mit der Besitznahme des Landes südlich vom Po, wo mehrere Colonien z. B. Placentia (Piacenza) und Mutina (Modena) und Heerstraßen wie die flaminischc und ämilische angelegt wurden. § 34. Der Hanmbalische Krieg. (218—202.) Im Jahre 220 übernahm der junge Hannibal das Com-mando der punisch-spanischen Armee. Trotz der Drohungen Roms und der Warnungen der Friedenspartei in Karthago griff er 219 Sagunt südlich vom Ebro an, das sich in römischen Schutz gestellt hatte. Ehe die Römer völlig gerüstet waren, fiel die Stadt nach tapfrer Vertheidigung, Hannibal aber schickte sich sofort zum Zuge gegen Italien an. Er überschritt die Pyrenäen, durchzog das südliche Gallien und stand bald mit einem zahlreichen Heere am Fuße der Alpen. Der Uebergang über den kleinen Sanct Bernhard und durch das Aostathal kostete ihm mehr als die Hälfte seiner Truppen, doch besiegte und vernichtete er mit Leichtigkeit zwei römische Consularheere am Tessin (P. Cornelius Scipio) und an der Trebia (Tib. Sempronius) und bezog dann Winterquartiere (218). Fast alle Gallier in Oberitalien fielen ihm jetzt zu. Im folgenden Frühjahre zur Zeit der Schneeschmelze und der Ueberschwemmungen stieg er über den Apennin ins Arnothal, lockte den Consul Flaminius in einen Hinterhalt am trasi-

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 53

1878 - Mainz : Kunze
- 53 — meni scheu See und rieb seine ganze Armee auf. Trotzdem wagte er es nicht gegen Rom zu marschieren, wo man den Fabius Maximus zum Diktator ernannte, der durch sein besonnenes Zögern weiteres Unglück verhütete (Cuuctator). Darum zog Hannibal durch Umbrien, Picenum und Samninm und verbrachte den Winter in Apulien. Im Jahre 216 wollte man in Rom von weiterem Zaudern nichts wissen, sondern gedachte mit einem Schlage den gefährlichen Feind zu vernichten. Die Folge war die Niederlage bei Cannä, wo 70000 Römer und der Consul Aemilius Paulus fielen, während der Senat in der größten Niedergeschlagenheit hochherzig dem entkommenen Consul Terentius Varro sein Ungestüm verzieh. Nun fiel Unteritalien dem Sieger zu; Syrakus, wo in demselben Jahre Hiero gestorben war, trat von dem römischen Bündnis zurück, und der makedonische König Philipp Iii. stellte sich auf Hannibals Seite, freilich ein unentschlossener und darum unnützer Bundesgenosse. Die Punier überwinterten in Campanien, wo sich ihnen die reiche Stadt Capua freiwillig anschloß. Aber 215 errang Claudius Marcellus, das Schwert Roms, der zuerst dem großen Gegner im Felde siegreich zu widerstehen vermochte, bei Nola einen Vortheil über ihn und wandte sich dann zur Belagerung von Syrakus, das, besonders durch des Archimedes Vorrichtungen, einen dreijährigen heldenmütigen Widerstand leistete. Es siel 212, in demselben Jahre wo Hannibal Tarent einnahm. Unbekümmert um ihn, der im Süden mehr Vertheidigung^ als angriffsweise verfuhr, suchten die Römer jetzt Capua wieder zu gewinnen, ließen sich auch durch einen kühnen Streifzug Hannibals bis vor die Thore Roms, wodurch er den Belagerten Luft zu machen hoffte, von ihrer Bemühung nicht abschrecken und erreichten endlich durch Hunger, was ihre Waffen nicht fertig brachten. Die unglückliche Stadt wurde 211 für ihren Abfall aufs grausamste bestraft. Langsam aber sicher rückten die Römer immer weiter nach Süden vor und eroberten das von den Puniern besetzte Gebiet zurück. Wenn sie sich auch keines größeren Erfolges gegen Hannibal rühmen konnten,

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 63

1878 - Mainz : Kunze
— 63 — feine kriegerischen Sortiern sammeln konnte, und als bald darauf Insubordination und Selbstmord die Marianer ihrer Führer beraubt hatte, giengen die Soldaten zu dem beliebten Sulla über. Der erste mithradatische Krieg hatte von 88—84 v. Ch. gedauert. Nach seiner Beendigung kehrte Sulla nach Italien zurück, wo unterdeß Cinna ermordet worden war. Die meisten gegen ihn aufgebotenen Soldaten traten auf seine Seite, zuverlässiger aber war die Hilfe, die der junge Pomp ejus ihm zuführte. Die Hauptstärke der Demokraten beruhte auf den Samnitern, die durch treues Festhalten an der Sache des Volks ihren Dank für das gewährte Bürgerrecht leisteten; ihr Ziel war, nachdem sie verschiedene Niederlagen erlitten hatten, die Behauptung der Stadt Rom. Vor den Thoren derselben lieferte Sulla die blutige Entscheidungsschlacht, die gefangenen Samniter nebst ihrem heldenmütigen Führer Pontius Telesinus wurden hingerichtet, der Sohn des Marius tödtete sich, nachdem auch Präneste gefallen, in der Verzweiflung selbst. Bald darauf ließ sich der Sieger zum lebenslänglichen Diktator ernennen und machte seinen Namen durch Proscriptionen verhaßt und gefürchtet. An looooo Menschen fanden damals ein gewaltsames Ende, Alle zitterten vor dem Allmächtigen, nur Einer, der junge Cäsar, nicht. Die Güter der Geächteten wurden den Veteranen zugetheilt, die noch außerdem Land angewiesen erhielten. Die Gracchischen Gesetze wurden aufgehoben, dem aristokratischen Senat alle Macht in die Hände gelegt, das Tribunat zur Unthätigkeit verdammt und dadurch daß man die Tribunen von allen andern Aemtern ausschloß, wenig begehrenswert!) gemacht; die Tnfmtcomitien und die in denselben gefaßten Plebiscite verloren alle Bedeutung. Nachdem so Sulla seine Stellung fast vier Jahre größtenteils gemis-braucht hatte, zog er sich ins Privatleben nach dem reizenden Puteoli zurück, wo er schon im folgenden Jahre (78) an einem Blutsturze starb. In Asien hatte Mithradat durch einen römischen Befehlshaber gereizt einen zweiten Krieg (83—81) siegreich geführt, war aber durch Sullas Machtwort zum Frieden gezwungen worden.

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 91

1878 - Mainz : Kunze
— 91 — hervor zu Angriffen auf die geschwächten Deutschen. Diesen Zustand der Zerrüttung benutzte Justinian. Er schickte 533 den Belisar zum Kampfe gegen den tüchtigen neugewählten Gelimer, der ungeachtet seiner persönlichen Tapferkeit in die Berge zurückgedrängt, dort eingeschlossen und durch Hunger zur Ueber-gabe genötigt wurde. In silbernen Ketten ward er zu Con-stantinopel im Triumph aufgeführt, Afrika aber dem römischen Reiche wieder einverleibt. Daß ein Theil der geflüchteten Vandalen sich auf den Canarien niedergelassen (Guanchen), ist eine noch nicht erwiesene Hypothese der Neuzeit. Nach diesem kurzen Feldzuge gieng Belisar 536 nach Italien hinüber, wo er von den Katholiken freudig aufgenommen wurde und sich sofort Roms bemächtigte. Der an Stelle des ermordeten Theodat erwählte Gothenkönig Vitiges (Wittich) hielt sich tapfer, fiel aber durch Verrath in die Hände der Griechen, mit ihm das feste Ravenna. Da hoben die Gothen den Totilas auf den Schild, der manche Vortheile über Belisar und seine Unterfeldherrn davontrug. Als aber der bisherige Oberbefehlshaber abberufen und Narfes mit einem großen Heere, dessen Hauptstärke aus Germanen und Slaven bestand, dem geschwächten Könige entgegentrat, unterlag derselbe bei Taginä unweit des alten Sentinums. Sein Nachfolger ward Tejas, der nach schrecklicher Rache an Allem, was römisch war, sich mit den noch übrigen Getreuen auf den laktarischen Berg unfern Neapel zurückzog, dort sich hartnäckig vertheidigte, aber in dem Augenblicke, wo er seinen zerschossenen Schild mit einem neuen vertauschen wollte, von einer feindlichen Waffe hingestreckt wurde. Nach zweitägigem Morden ließ Narfes die übrig gebliebenen 1000 Gothen unbelästigt abziehen (553). Italien war griechisch geworden, aber der fast zwanzigjährige Krieg hatte seine blühenden Städte, besonders Rom, verarmt, seine Fluren verwüstet, seine Bevölkerung gelichtet. Nach fünfzehn Jahren (568) wurde es dem Langobardenführer Atkoin leicht sich im Pothale festzusetzen und die griechische Herrschaft (Exarchat) zu beschränken. Ihre Schwäche trug dazu bei das Ansehen des römischen Bischofs zu vermehren. Alboiu fiel der Rache seiner Gemahlin Rosa munde zum Opfer. Unter einem seiner Nachfolger traten die Langobarden Haupt-

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 116

1878 - Mainz : Kunze
— 116 — feine italienischen Unterthanen wohl, Handel und Wandel war sicher, gute Straßen dienten dem Verkehr. Nur schade, daß die Kraft dieses gewaltigen Staufen sich ganz in Italien und im Kampfe mit der Kirche aufrieb, daß Deutschland während seiner fast beständigen Abwesenheit verkam, wenigstens eine Beute herrschsüchtiger Fürsten, ein Spielball des Papstes wurde. Nicht einmal die Mongolen, welche 1241 bis Schlesien vordrangen, vermochte er zu bestehen; der Breslauer Herzog kämpfte mit ihnen auf der Wahlstatt bei Liegnitz, wo er den Heldentod fand; doch scheuten die asiatischen Horden weiteres Vordringen und beschränkten sich auf Rußland. § 15. Untergang der Staufen. Bet der Nachricht von Friedrichs Tode jubelte Innocenz Iv. und stachelte die Deutschen zum Abfall von Konrad Iv. (1250— 1254) an. Dieser entrann nur durch die Treue eines Ritters einem Mordanklage und zog sich, weil all sein Kämpfen umsonst war, nach Apulien zurück, wo er schon 1254 starb. Sein Söhnchen, der kleine Konrad (Konradin) wuchs unbeachtet unter der liebevollen Pflege der Mutter auf den sehr zusammengeschmolzenen schwäbischen Familiengütern auf, während der Oheim Manfred in Apulien bis 1266 sich in der Herrschaft behauptete. Da fiel er gegen die Kreatur des Papstes, Karl von Anjou, in der Schlacht bei B enevent. Die französischen Ritter ehrten den gebannten Helden dadurch, daß sie über seiner Leiche einen Steinhügel auftürmten, aus dem die Sage Rosen entsprießen ließ. Bald nach seinem Untergang zog Konradin über die Alpen und sammelte die Ghibellinen zum Kampfe gegen den Thronräuber um sich, aber auch er unterlag nach anfangs siegreicher Schlacht einem Hinterhalte bei Skurkola 1268 und wurde sammt seinem Freunde Friedrich von Baden durch Verrath gefangen genommen und auf dem Markte in Neapel enthauptet. König Enzio verschied 1271 in seiner Hast zu Bologna, aus der er vergeben^ zu entrinnen gesucht hatte. Des Kaisers Friedrich Tochter Magaretha, die (Gemahlin des thüringischen Landgrasen Albrechts des Unartigen, fand in Frankfurt Ruhe vor den Verfolgungen ihres ungetreuen (hatten und starb in Gram und Elend. Das war das tragische Ende des gewaltigen Geschlechts der Staufen.

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 137

1878 - Mainz : Kunze
— 137 - allgemeinen Gefahr sich gezwungen für die Ausrottung der Aufrührerischen das Wort zu ergreifen, die denn auch nach dem Siege der Fürsten über die Bauern bei Frankenhausen (1525) schonungslos ins Werk gesetzt wurde. § 26. Lis )\i Luthers Tod. Der Erzherzog Ferdinand, des Kaisers Bruder, hatte als Erbe des bei Mohacz 1526 gefallenen böhmischen und ungarischen Königs Ludwig einen schweren Kampf mit dem türkischen Sultan, Soliman dem Prächtigen, überkommen. Gerade in dem Jahre, wo der Ausbreitung von Luthers Lehre zu Speier von neuem Einhalt geboten wurde, was die ihr freundlich gesinnten Reichsstände zu einem förmlichen Protest veranlaßte, rückte der Feind der Christenheit vor die schwachen Mauern Wiens, das er mit leichter Mühe zu erstürmen hoffte (1529). Jedoch der heldenmütige Widerstand der Bürger (Niklas von Salm) nötigte nach einem letzten vergeblichen Sturm den Großherrn zum Abzug und zum Aufschub seiner Pläne. Im folgenden Jahre (1530) kam nach neunjähriger Abwesenheit der Kaiser wieder ins Reich mit dem festen Vorsatz zu Augsburg die Glaubenseinheit herzustellen. Er forderte die Protestanten auf ihr Bekenntnis vorzulegen, und das geschah, weil Luther als Geächteter nicht erscheinen durfte, durch Melanchthon am 25. Juni. Gegen diese sogenannte Augsburger Con-fession ließ Karl eine Widerlegung, Confutation, abfassen; doch war es ihm weniger um Vertheidigung der katholischen als um Unterdrückung der evangelischen Lehre zu thun. Deshalb wurden auch scharfe Beschlüsse gegen die letztere gefaßt, welche einen großen Theil der protestantischen Fürsten und Städte dazu bewogen, ein Schutz- und Trutzbündnis zu Schmalkalden abzuschließen (Ende 1530 u. Anfang 1531). Luther, dem ein Widerstand gegen den Kaiser wie eine Auflehnung gegen göttliche Ordnung erschien, redete zum Frieden und hatte wenigstens die Genugthuung, daß man Frankreich, welches aus Haß gegen das Haus Habsburg seine Hilfe anbot, für jetzt zurückwies. Glücklicherweise wurde die damals drohende Spaltung durch eine neue Türkengefahr vermieden. Den Ungläubigen gegenüber einigte man sich im Nürnberger Religionsfrieden 1532, und der Sultan, erstaunt daß zwischen Karl V. und Luther der Streit auf-

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 5

1878 - Mainz : Kunze
— 5 — folgende König Sargon machte dem Reiche Israel durch die Einnahme Samarias ein Ende (720 v. Ch.). Der letzte assyrische König war Sarak, von griechischen Schriftstellern Sardanapal genannt. Sein Reich war durch die Einfälle der Skythen aufs äußerste geschwächt, dazu empörten sich die Statthalter von Medien und Babylonien (Nabopolassar) und nöthtigen ihn sich in Ninive einzuschließen, dessen Vertheidigung ihm mislang (625). Seitdem verlor diese Stadt ihre Bedeutung; um so mehr hob sich Babel von neuem, dessen großer König Nebukadnezar, Nabopolassars Sohn, den ägyptischen Necho am Euphrat schluss und aus Asien vertrieb, das Reich Juda sammt seiner Hauptstadt Jerusalem eroberte (586) und durch großartige Befestigungswerke und Bewässerungsanlagen sich einen Namen machte. Aber schon im Jahre 538 mußte sich Babylon der aufgehenden persischen Sonne, dem Kyros, beugen, wie es bereis zehn Jahre früher Medien gethan hatte. Babylon wurde durch Aeksazar den Sohn des Königs N ab o n n ed tapfer vertheidigt. Da drang während eines nächtlichen Festes der Perserkönig durch das Bett des abgeleiteten Euphrat in die unbewachte Stadt ein, und plötzlich ertönte das Kriegsgeschrei der Seinigen mitten unter dem Jubel der Feiernden. Belsazar kam im Tumulte um, der Palast brannte nieder, an Vertheidigung war nicht mehr zu denken. Der König selbst, der mit einem kleinen Heere außerhalb der Mauern staub, ergab sich ohne weiteren Widerstand dem Sieger, der ihn dafür zum Statthalter einer persischen Provinz machte. Vergl. das Hein es che Gedicht: „Belsaz a r." Der Ackerba u fand bei den Anwohnern der beiden Ströme nicht weniger Pflege als im Nilthal und war durch reiche Ernten noch lohnender. Auch die Babylonier gaben sich viel mit Sternkunde ab, und ihren Bemühungen verdanken wir die Einteilung des Thierkreises und die Berechnung des Sonnenjahres. Aber die Astronomie rief auch die Astrologie hervor, indem die Chaldäer aus den Sternen das Schicksal der Menschen herauslesen wollten. Ferner stammen aus Babylon die Maße und Gewichte der alten Welt. Anstatt der Hieroglyphen finden wir hier und in Ninive die sinnreiche Keilschrift,

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 9

1878 - Mainz : Kunze
— 9 - Nach unentschiedener Schlacht zog er sich in das feste Sardes zurück, vermochte aber nicht lange eine Belagerung auszuhalten und mußte sich schließlich ergeben und sein Land dem Sieger überlassen, dessen nächste Sorge es war die an der kleinasiatischen Küste seßhaften Griechen und ihre reichen Handelsstädte seinem Reiche einzuverleiben. Auch nach den Inseln griff die Hand der Perser hinüber, und manche derselben, z. B. S am o s, das bisher der Besitz des glücklichen Tyrannen Po ly trat es gewesen war, mußten den Großkönig in Susa als Herrn anerkennen. Die Bedeutung Kleinasiens für die Weltgeschichte beruht hauptsächlich darin, daß dort die Auswandererzüge, deren Ziel Europa war. längere Rast machten, ehe sie den schmalen Meeresarm des Archipel, den Hellespont, überschritten. In keiner Gegend der alten Welt hat daher ein so reges und vielgestaltiges Leben geherrscht als hier. Man kann es mit Recht die Völkerbrücke nennen. Der griechische Lichtgott Apollon scheint l y kisch en Ur s p rnng s zu sein. — Ueber Polykrates vergl. Schillers Gedicht: „der Ring des Polykrates". § 5. Das perserreich. Im Osten des persischen Golfs bis zum Bolor-Dagh hin liegt Iran, die Wiege des persischen Volks, das bestimmt war die erste Großmacht des Altertums zu werden. Keine fruchtbaren Ströme bewässern das Land, daher kann von ergiebigem Ackerbau kaum die Rede sein. Aber der Kampf ums Dasein hatte ein kräftiges kühnes Geschlecht erzeugt, dem die verweichlichten Bewohner der reichen Kulturländer Asiens beim ersten feindlichen Begegnen weichen mußten. Auch religiöse Begeisterung stand den Persern zur Seite, denn als Dienern des Lichtgottes Or-muzd war Kampf gegen die Mächte der Finsternis ihre Pflicht, und für solche sahen sie alle Götter der übrigen Nationen an. Als erster Stammesfürst wird uns Kyros genannt (Ku = rusch-Sonne). Wie im Fluge eroberte er das Iran benachbarte Medien, dessen Herrscher die Sage zum Großvater des Siegers stempelt, um den Medern das Joch ihrer Ueberwinder erträglicher zu machen. Nach zehn Jahren unterliegt Lydien, nach weiteren zehn Babylonien, nachdem „durch die Gnade

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 46

1878 - Mainz : Kunze
- 46 — gerichtet. Die Sage läßt denselben als Gegenstück zum trojanischen Krieg zehn Jahre dauern. Während dieser Zeit stand das römische Heer auch den Winter über unter Waffen, daher wurde es nötig, den Plebejern Sold zu bezahlen, der von den Steuern, welche die Patrizier für die Benutzung des Gemeindelandes entrichteten, bestritten wurde. Im Jahre 396 v. Ch. wurde endlich der Dictator Furius Camillus Herr der feindlichen Stadt. Von den Plebejern angeklagt sich an der Beute bereichert zu haben, gieng der Sieger in freiwillige Verbannung. Kurz nach diesem Ereignis bedrängte ein Keltenschwarm die mitteletruskische Stadt Clusium. Römische Gesandte, die zur Schlichtung des Streites dorthin geschickt worden waren, betheiligten sich wider das Völkerrecht am Kampfe gegen die nördlichen Feinde und reizten diese so zum Marsche auf Rom. Am 18. Juli 390 kam es an dem Flüßchen Allia zur Schlacht, in welcher die Römer gänzlich geschlagen wurden. Nun nahmen die Gallier die Stadt mit Ausnahme des Capitols ein, das Don Marcus Man lins tapfer vertheidigt wurde. Bei dem großen von den Eroberern angelegten Brande giengen alle geschichtlichen Dokumente verloren, so daß erst nach dieser Zeit von einer beglaubigten Geschichte die Rede sein kann. Vielleicht aus Mangel an Lebensmitteln oder in Folge ausgebrochener Krankheiten verließen die Sieger die Stadt, nachdem ihr Brennus (Anführer) den Römern einen harten Frieden auferlegt hatte. Der Retter des Capitols aber, der bei der großen Verarmung der Plebejer ihre Partei ergriff, fand, weil man ihn des Hochverrats für schuldig erklärte, denselben Tod wie einst Spnrius Cassius. Die Plebejer wollten, weil die Stadt zerstört war, nach Veji übersiedeln ; dies wurde jedoch von Camillus verhindert, auf dessen Rath man den Wiederaufbau beschloß. Darum nennt man ihn den zweiten Gründer Roms. Im Jahre 376 brachten die Tribunen Sextins und Licinius folgende Gesetzesvorschläge ein: 1) Es sollen hinfort keine Kriegstribuneu mehr gewählt werden, von deu zwei jährlichen Consnln muß einer ein Plebejer fein. (Vergleiche das zweite cannlejische Gesetz). 2) Kein römischer Bürger darf mehr als 500 Morgen Gemeinde-

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 68

1878 - Mainz : Kunze
— 68 — und erleichterte auch das Loos der Provinzen, indem er sie gegen Erpressungen römischer Beamten sicherer stellte. Seine Tochter gab er dem Pompejus zur Gemahlin, um ihn noch mehr an sich zu fesseln. Als sein Amtsjahr zu Ende war, erhielt er auf fünf Jahre (bis Ende 54) das diesseitige Gallien (Oberitalien), Jlly-rien und das jenseitige Gallien (die Provence) als Provinz zu-ertheilt, und damit beginnt der zweite, bei weitem wichtigste Theil seines Lebens. § 43. Der gallische Krieg. Als Cäsar in seine Provinz kam, schickten sich die Helvetier, die damaligen Bewohner der Schweiz, an ins südliche Gallien zu ziehen, um sich ein fruchtbareres Gebiet anzueignen. Zu schwach, um sofort gegen sie einzuschreiten, hielt der römische Feldherr sie erst mit Unterhandlungen hin; als er sich aber ihnen gewachsen glaubte, verfolgte er die bereits auf der Wanderung begriffenen, brachte ihnen zuerst beim Uebergang über die Saone namhaften Verlust bei und vernichtete endlich ihre Hauptmacht bei Bibracte (58). Noch in demselben Jahre trat er dem germanischen Heerführer Ariovist entgegen, der von einem Theil der Gallier gegen einen andern zu Hilfe gerufen sich im feindlichen Gebiet als Herrscher festgesetzt hatte und Cäsars Geheiß über den Rhein zurückzugehen verspottete. Er überfiel die Germanen zu einer Zeit, wo priesterliches Gebot sie vom Kampfe zurückhielt, und brachte ihnen an der kleinen Doller eine schwere Mederlage bei, in Folge deren sie Gallien verließen. Im folgenden Jahre unterlagen die Belgier den römischen Waffen. Dann zog Cäsar (56) gegen die Bewohner der atlantischen Küste und besiegte die Veneter (Einwohner der Vendee) in einer Seeschlacht, während sein Unterfeldherr Craffus, der Sohn seines Freundes, die Aqnitanier unterwarf. Als darauf einige norddeutsche Stämme, die Usipeter und Tencterer, den Rhein überschritten hatten, nahm Cäsar ihre Fürsten treulos gefangen und vernichtete dann das führerlose Heer (55). Gegen diesen Bruch des Völkerrechts empörte man sich sogar in Rom, besonders sprach der jüngere Cato, ein Mann von altrepublikanischer Strenge, sich mit Abscheu darüber aus. Um die Germanen von weiteren Zügen nach Westen abzuschrecken, bewerkstelligte Cäsar in demselben Jahre seinen ersten Rheinübergang, auch Britannien suchte er mit einer Landung heim, weil er verhindern wollte, daß von dort aus die Kelten des Festlandes durch Zuzüge gestärkt würden. In den beiden folgenden Jahren wurden die Züge nach Britannien und über den Rhein wiederholt, ohne daß es auf neue Eroberungen abgesehen gewesen wäre,
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